Maßnahmen zur Verkehrssicherheit
Um die Verkehrssicherheit weiter zu verbessern, führen wir regelmäßige Analysen durch. Diese zeigen einerseits, dass wir uns in Österreich auf einem sehr hohen Sicherheitsniveau befinden und die meisten Unfälle statistisch zufällig und somit nicht ausreichend konkret vorhersehbar sind. Andererseits weisen sie auf Gefahrenpotenziale hin, die wir gezielt bekämpfen: Aktuell liegen unsere Schwerpunkte beim Ausbau bestehender Straßen, der Tunneloffensive, dem Einsatz von Traffic Managern sowie bewusstseinsbildenden Maßnahmen. Für mehr Verkehrssicherheit setzt die ASFINAG auf bauliche Maßnahmen, wie zum Beispiel den Bau zweiter Tunnelröhren (Gleinalmtunnel oder Tunnelkette Klaus an der A 9 Pyhrnautobahn), sowie die Erneuerung von Tunnel-Sicherheitstechnik oder die Errichtung von Rastplätzen. Die ASFINAG startet zudem jedes Jahr eine große Verkehrssicherheitsinitiative zur Bewusstseinsbildung. 2019 wurden die Schwerpunkte Beeinträchtigung und mangelnde Fahrtauglichkeit durch Drogenkonsum (in Kooperation mit dem BMVIT) und die Einhaltung des erfordlichen Sicherheitsabstands mit der Kampagne „Zwei Sekunden entscheiden“ auf Plakaten und in Medien thematisiert.

Verkehrssicherheitsprogramm 2030
Mit dem neuen Verkehrssicherheitsprogramm 2030 verfolgt die ASFINAG das Ziel, Autobahnen und Schnellstraßen zu einem sicheren System zu entwickeln, das kleinere Fehler des Menschen durch die Bereitstellung geeigneter Infrastruktur ausgleichen kann. Gefordert werden bei diesem System nicht nur die ASFINAG, sondern auch die Einsatzkräfte, die Fahrzeughersteller und die Lenkerinnen und Lenker. Konkret bedeutet das, dass Unfälle möglichst zu keinen Todesopfern oder Schwerverletzten führen sollen, die Infrastruktur so beschaffen sein muss, dass sie kleine Fahrfehler ausgleicht und dadurch tödliche oder schwere Verletzungen verhindert werden. In 13 Handlungs- und acht Themenfeldern werden dabei Maßnahmen formuliert, mit denen das Ziel von null Getöteten und Schwerverletzten erreicht werden soll.
Zu den definierten Handlungsfeldern gehören unter anderem bestimmte Sicherheitsstandards am bestehenden Autobahnnetz, wie etwa jährliche vertiefte Sicherheitsüberprüfungen der Strecken oder auch der Brücken sowie regelmäßig neue Markierungen (allein pro Jahr 11.300 Kilometer). Der fertiggestellte beziehungsweise noch kommende Ausbau von Strecken oder deren Verbesserung ist weiter ein wesentlicher Punkt (S 10 Mühlviertler Schnellstraße, A 5 Nord/Weinviertel Autobahn, dritte Spur auf der A 4 Ostautobahn Flughafen bis Fischamend). Auch der Bereich Tunnelsicherheit nimmt in den kommenden Jahren eine besondere Stellung im Verkehrssicherheitsprogramm ein.
Weil das System Straße mehr als nur die Infrastruktur umfasst, wurden im neuen Verkehrssicherheitsprogramm acht Themenfelder benannt, die über die Infrastruktur hinaus wesentliche Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit haben. Dazu gehören unter anderen das Ereignismanagement, die Fahrtauglichkeit und das Fahrverhalten, die Fahrzeugausstattung, aber auch die Kontrolle und generell Verbote und Gebote.
Das neue Programm bis 2030 ist dabei als ein Prozess zu verstehen, der jährlich evaluiert und laufend adaptiert und erweitert wird. Mehr Informationen zum Programm finden Sie unter: http://verkehrssicherheit.asfinag.at/.